Rally-Obedience gibt es bei uns in
Deutschland und der Schweiz seit 2001 nach dem Reglement der APDT und
Bud Kramer, dem Erfinder dieser neuen Hundesportart aus den USA. Sie
vereint Elemente aus der Begleithundeprüfung, dem Obedience
(Gehorsamsübungen) und Agility (Hindernisparcours) mit großem
Spassfaktor. Da der Parcours auf verschiedene Bedürfnisse angepasst
werden kann, ist er für alle Hunde ab 6 Monate geeignet – egal, ob
Rassehund oder Mischling, groß oder klein, dick oder dünn und auch
Menschen und Hunde mit einer leichten Behinderung können mitmachen. Es
wird nicht so sportlich wie im Agility und nicht so exakt wie im
Obedience gearbeitet.
Im
Vordergrund stehen Konzentration und die freudige Kommunikation
zwischen Mensch und Hund. Ähnlich wie beim Agility durchläuft man mit
seinem Hund einen immer wechselnden Parcours mit jeweils 18-22 Stationen
aus insgesamt 51 Übungen. Es gibt drei Startklassen. In der ersten
kommen die Übungen 1-30 zum Einsatz, die etwas leichter sind und mit
angeleintem Hund ausgeführt werden dürfen, die zweite und dritte Klasse
setzen sich aus den Übungen 1-37 bzw. 1-51 zusammen und sind etwas
schwieriger und der Hund läuft frei bei Fuss.
Inhalte:Zu
den Übungen zählen zum Beispiel abwechslungsreiche Wendungen in jede
Richtung und um 90, 180, 270 oder 360 Grad, ein Slalom oder Spiralen um
Pylonen, Bleib-Übungen, bei-Fuß-Gehen, Sitz und Platz im Wechsel und aus
der Bewegung, Abrufen, Vorsitzen, ein Sprung über eine Hürde etc. Durch
die vielen verschiedenen Übungen wird spielerisch der Grundgehorsam
gefestigt und die Kommunikation und Bindung zwischen Hund und Mensch
verbessert.
Bei meinen Kursen, Workshops und Seminaren lasse ich
je nach Wunsch der Teilnehmer auch Elemente aus dem Tricktraining
(Slalom durch die Beine, ein Sprung durch die Arme, seitwärts gehen,
Kuckuck, die Rolle usw.), dem Doggie-Fit (abwechslungsreiche Wendungen
und freudiges Fußgehen) und weitere Gerätearbeit mit einfließen, die wir
uns gemeinsam erarbeiten, wie einen Sprung durch einen Reifen, einen
Tunnel oder Übungen, bei denen es darum geht, das Körperbewusstsein der
Hunde zu fördern.
Rally
Obedience als Turniersport:Bei Wettbewerben besteht ein
Parcours im Schnitt aus 20 (der offiziellen 49) Übungen, die innerhalb
von vier Minuten absolviert werden müssen. Alle Teams starten mit der
maximalen Punktzahl von 200 Punkten und bemühen sich, den Parcours
möglichst fehlerfrei zu durchlaufen. Fehler im Parcours werden mit
Punktabzügen gewertet. Wer zum Schluss die höchste Punktzahl hat,
gewinnt. In den Fun-Klassen sind Clicker-, Futter-, Wort- und
Streichelbelohnungen erlaubt, in den Sporthundeklassen nicht.
Varianten:Das Schöne am
Rally-Obedience ist, dass man die einzelnen Übungen auch zu Hause und
beim Spazierengehen immer wieder einfließen lassen und so den Hund auch
im Alltag ohne großen Aufwand oder Gerätschaften abwechslungsreich
beschäftigen kann. Wer Rally Obedience ohne Wettkampfambitionen
betreiben möchte, kann natürlich auch weitere Übungen, wie z.B. Tricks,
die der Hund kann (wie Pfote geben, eine Rolle, Männchen machen, ein
Sprung durch die Arme, sich verbeugen usw.), hinzunehmen und so eine
unbegrenzte Anzahl an Übungen immer wieder neu kombinieren, so dass
keine Langeweile aufkommt und es immer wieder neue Herausforderungen für
Mensch & Hund gibt.